Meine Spiele
Während meiner Volksschulzeit spielte ich pausenlos Monopoly mit meinem älteren Bruder. Natürlich bauten wir alsbald unser eigenes Brett - größer als das herkömmliche.
Mit 10 Jahren lernte ich "Risiko" allein durchs Zuschauen, und mein Herz schlug höher, als ich zu meiner ersten Partie eingeladen wurde.
Mit 15 erhielt ich zum Geburtstag "Diplomacy". Da mich Landkarten, und speziell historische Landkarten, sehr begeistern, wurde es eines meiner Lieblingsspiele. Ich nahm es zum Schulskikurs mit, und am Skilift wurde eiftig verhandelt.
Mit 21 spielte ich mein erstes 18hunderter: 1835. Und ich war sofort der 18xx-Welt verfallen.
Mit 23 wollte ich dann mein eigenes 18xx-Spiel machen, natürlich größer als das bisherige. So entwickelte ich 1837: größere Karte, mehr Gesellschaften..
Es war nicht ausreichend getestet (ich war immer noch grün hinter den Ohren), aber ich hatte Glück - es schien zu funktionieren. Nur die Regeln waren etwas chaotisch – ich entschuldige mich für die Verwirrung, die ich verursacht habe, und danke allen helfenden Händen, die versucht haben, diesen gordischen Knoten zu lösen.
Der österreichische Spieleguru Ferdinand de Cassan ermutigte mich, mein Spiel zu verkaufen. Also fertigte ich zwanzig Farbkopien an und bot sie als Spielset auf der Spielemesse 1994 in Essen an. Ich war sehr überrascht von der Nachfrage – ich erhielt Bestellungen für 40 weitere.
Stuart Dagger interviewte mich und schrieb einen Artikel in seiner Zeitschrift „Sumo“. Ich war sehr stolz darauf.
Mein Selbstvertrauen war gering, daher dauerte es lange, bis ich meinen nächsten Titel veröffentlichte: 1854. Es war nicht sehr originell, das Spiel im selben Land wie seinen Vorgänger anzusiedeln. Aber ich führte viele neue Features ein.
2002 stellte ich ihn auf der Spielemesse in Essen vor. Diesmal verkaufte ich auf Anhieb 80 Exemplare.
Dann kam Helmut Ohley mit dem Vorschlag auf mich zu, 1837 zu verbessern. Das Ergebnis war ein völlig neues Spiel: 1824.
Dies war der Beginn des erfolgreichen Labels Double-O.
Eine Reise durch Australien führte mich zu einer Bibliothek in Melbourne, wo ich mein Wissen über die australische Eisenbahngeschichte vertiefte. Und so brachte Double-O-games 2007 das nächste Projekt heraus: 1848.
Wir haben unsere Spiele selbst produziert, ich kann die Gleisteile, die ich ausschneiden musste, gar nicht zählen.
Das Bild vom Schachteldeckel habe ich selbst gemacht. Nicht das beste - es ist kein Zug darauf zu sehen …
Im Interview mit Stuart Dagger 1994 erzählte ich ihm bereits von Plänen, ein 18xx-Spiel im alten Griechenland anzusiedeln. Helmut und ich setzten diese Idee um.
Wir kamen mit Hanno Girke von Lookout Games in Kontakt. Anlässlich des 10-jährigen Firmenjubiläums und seines Faibles für 18xx-Spiele veröffentlichte er Poseidon. Ein Meilenstein in meiner Designerkarriere: Das erste professionell veröffentlichte Spiel!
Warum nicht China als nächstes Land? Internetrecherchen brachten viele interessante Details für unser nächstes Projekt zutage.
Von Juni 2009 bis Mai 2010 reiste ich um die Welt. Während dieser Zeit testeten wir 1880 hauptsächlich per E-Mail. Es war lustig, in Port Vila, Vanuatu, zu sitzen und am Zugmix zu arbeiten.
Russian Railroads! Preisgekrönt und außergewöhnlich!
Wir begannen mit einem 18xx in Russland, fügten die Transsibirische Eisenbahnstrecke hinzu und ließen dann eines Tages den Spielplan weg.
Als wir unseren Prototypen der Firma Hans im Glück anboten, waren die Gleise noch gelb, grün, braun, grau und rot.
Das Design nahm am meisten Zeit in Anspruch. Danach zerbrach die Double-O-Partnerschaft...
Scott Petersen von All Aboard Games hat mich um Erlaubnis für einen Nachdruck von 1837 gebeten.
Gewährt.
Wir konnten Lookout Games davon überzeugen, ein kombiniertes 18xx zu veröffentlichen: 1844 von Helmut Ohley und 1854 von Leonhard Orgler. Der Arbeitstitel war 18Lederhosen.
Der nächste Meilenstein: Ich gründete meine eigene Firma, um meine eigenen Titel zu veröffentlichen. Der erste Titel von "Lonny Games" war 18CZ.
Wie es der Zufall wollte, suchte ein Produzent aus Tschechien nach einem 18xx-Titel, um eine tschechische Version davon zu veröffentlichen. Also startete ich eine Kooperation mit Fox in the Box und David Hanacek.
Ich nutzte die Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Es war ein voller Erfolg.
Der österreichische Spieleguru Ferdinand de Cassan bat mich um ein 18xx-Kartenspiel für das österreichische Spielefest. Aus diesen Projekt wurde leider nichts, aber ich habe dann - auf diesen Ideen beruhend - 18Lilliput entwickelt.
Der Name entstand aus der Überlegung, ein kleines 18xx-Spiel zu machen.
Im Jahr 2017 starb Ferdinand de Cassan. Ihm ist 18Lilliput gewidmet.
Da ich jedes Jahr einen Titel veröffentlichen wollte, nutzte ich die Gelegenheit für einen Nachdruck von „1824“.
Och fügte eine 2-Spieler-Version und die Güterzug-Variante hinzu.
Es war für mich bis heute die erfolgreichste Kickstarter-Kampagne.
Jeder meiner 18xx-Titel bietet neue Spielmechanismen, so auch 1840. Die erste Idee dahinter war, ein Spiel nur mit Diesel-Loks zu entwickeln.
In 18Mag habe ich ein Spiel für Fans kleiner Gesellschaften entwickelt. Sie bleiben das ganze Spiel über bestehen. Große Gesellschaften bieten nur den kleinen Vorteile.
In all meinen Spielen versuche ich, historische Genauigkeit zu erreichen. Anfang der 1990er Jahre gab es noch kein Internet, deshalb verbrachte ich Stunden in der Österreichischen Nationalbibliothek, um mich über die österreichische Eisenbahngeschichte zu informieren.
Heute studiere ich Wikipedia und andere Webseiten – das Internet ist reich an nützlichen Informationen.
Ich hatte auf der Messe in Essen einen neuen Produzenten kennengelernt: Jade aus China. Zunächst hatte er mir eine Lizenz für ein chinesisches 18Lilliput abgekauft. Ich war von der Qualität so begeistert, dass ich beschloss, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Er fragte mich, ob ich ein 18xx für den chinesischen Markt machen könnte. Klar! Es sollte daher stark an 1830 angelehnt sein. Damit es aber doch etwas Spezielles zu bieten hätte, plante ich eine Trilogie, bei der man alle drei Spielpläne zu einem großen Spiel kombinieren kann.
Da ich beim Entwickeln von 18Mag schon die Idee von Privatgesellschaften hatte, die ihre Spezialeigenschaft jede Runde einer anderen Gesellschaft zukommen lassen kann, hab ich diese Idee in eine Erweiterung verpackt.
18Cuba war eine Herausforderung. Weil das Land so langgestreckt ist, so dass man auf dem Spielplan kaum Strecken bauen kann.
Nach langem Austüfteln ist es mir gelungen, ein brauchbares Spiel herauszubringen.